27. September 2005, Bochum

«Ich war Partisanin»
Gespräch mit Inge Viett und Ingo Schulze 15 Jahr nach der Wende

Auf Einladung von Gerard Mortier habe ich 2005 für die Ruhrtriennale eine Literaturreihe unter dem Titel »Die Wiedererrichtung des Himmels» kuratiert und moderiert, deren Titel zum Motto der gesamten Spielzeit wurde. Idee war die Begegnung eines zeitgenössischen Autors mit einem Gast, der selbst nicht Autor sein muss, aber lebensgeschichtlich eine Querverbindung zum Autor haben soll. Die hier protokollierte Begegnung war die dritte der Veranstaltungsreihe. Inge Viett war Mitglied der Bewegung 2. Juni und der RAF, bevor sie 1982 mit hilfe der Stasi in der DDR, in Dresden untertauchen konnte und ein zweites Leben in jener Stadt begonnen hat, die aus einer ganz anderen Perspektive der junge Schriftsteller Ingo Schulze erlebt und später beschrieben hat. Für die siebenteilige Literaturreihe wurde in der Jahrhunderthalle Bochum ein Sandstrand aufgeschüttet. Darauf standen Liegestühle, Strandkörbe, Eisverkäufer, am Rand ein Podium mit Inge Viett, Ingo Schulze, Thomas Oberender. Der Veranstaltungsort wurde zwei Stunden zuvor von der Polizei mit Sprengstoffhunden abgesucht. Die Veranstaltung begann jedesmal mit einem Ritual - die Gäste erhalten ein Geschenk, das als «Strandgut» im Sand auf sie wartet.

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