Erjagte Augenblicke. Wir schenken Ihnen Zeit.

Gedanken über Fotografie und Zeit. Gespräch mit Michael Köhler.

 

 

Michael Köhler: «Die Zeit ist ein sonderbares Ding, und wenn man so hinlebt, ist sie rein gar nichts. Aber dann auf einmal, da spürt man nichts als sie: Sie ist um uns herum, sie ist auch in uns drinnen, in Gesichtern rieselt sie, im Spiegel rieselt sie, in meinem Schläfen fließt sie, und zwischen mir und dir fließt sie wieder – lautlos wie eine Sanduhr.» Hugo von Hofmannsthal dichtete dies im «Rosenkavalier» vor über 100 Jahren. Über Zeit und Dauer sprechen wir hier in dieser Neujahrsserie ein wenig mit Künstlern oder Theatermachern und auch Intellektuellen, und mit dem 45-jährigen Dramaturgen und Autor Thomas Oberender – er war Schauspieldirektor in Salzburg bei den Festspielen, ist jetzt neuer Chef der Berliner Festspiele – habe ich auch über Zeit und Dauer gesprochen, und ihn nach einer Art Hobby zuerst gefragt. Ist eines der erfolgreichsten technischen Medien, nämlich die Fotografie, eines Ihrer Hobbys? Stimmt es, dass Sie Fotografien des 19. Jahrhunderts sammeln?