Ein leicht verzweifelter Ton schwingt bei dem Thema «Gegenwart» mit. Er erinnert an eine Spinning-Trainerin, die trotz eines massiven Katers versucht, noch durchzupowern. Ausstellungen gleichen zunehmend TED Talks – Kompetenzarenen. Es ist ein Lustprinzip im Spiel, ähnlich wie bei Katastrophenfilmen oder Horrorstreifen. Die Leute drücken ihre Tragetaschen etwas fester an sich, wenn sie, durch Lautsprecheranlagen verstärkt, die Ausdrücke «Big Data», «Filterblase», «Post-Internet» und «Anthropozän» zu hören bekommen.

Willkommen in der Postgegenwart. Die Zukunft fühlt sich wie die Vergangenheit an: vertraut, vorhersagbar, unveränderlich – und die Gegenwart steht mit den Unwägbarkeiten der Zukunft alleine da. Wird Donald Trump Präsident? Ist Weizen giftig? Ist der Irak ein Land? Ist Frankreich eine Demokratie? Mag ich Shakira? Leide ich an Depressionen? Sind wir im Krieg?