Die Theaterbühne als narrativer und dynamischer Raum der Begegnung zwischen Zuschauern und Akteuren stand immer wieder im Fokus visionärer Architekten und Künstler des 20. Jahrhunderts. Insbesondere Friedrich Kiesler, dessen vielschichtigem Werk der Martin-Gropius-Bau gegenwärtig eine umfassende Ausstellung widmet, ist bekannt für seine innovativen und revolutionären Theaterbauten, Bühnengestaltungen und Ausstellungsdisplays.

Auch der britische Architekt Cedric Price entwickelte 1961 mit seinem «Fun Palace» die Vision eines Theaters als eine sich ständig verändernde Kulturmaschine, von deren flexibler Raumgestaltung sich unter anderem Richard Rogers und Renzo Piano bei der Planung des Centre Georges Pompidou in Paris inspirieren ließen. 

Die Frage, welche Einflüsse beide Visionäre bis heute auf Theater, Architektur und bildende Kunst haben, steht im Mittelpunkt eines Talks im Kinosaal des Gropiusbaus am kommenden Sonntag. Der Intendant der Berliner Festspiele Thomas Oberender wird im Gespräch mit dem Kurator Hans Ulrich Obrist, der im Rahmen seiner «Conversation Series» Interviews mit Cedric Price veröffentlichte, der KunsthistorikerinDorothea von Hantelmann und dem Regisseur Milo Rau der Aktualität der Entwürfe von Kiesler und Price nachgehen.