«Festspielsalon»

 

Schloss Leopoldskron, große Halle

 

Max Reinhardt hat Schloss Leopolskron 1919 gekauft und über zwei Jahrzehnte zu seiner vielleicht eindrucksvollsten Inszenierung werden lassen - das verfallene, barocke Schloss wurde Reinhardts Lebensmittelpunkt; hier wurde Theater gespielt, fanden legendäre Künstlerfeste statt und Begegnungen zwischen Künstlern, Intellektuellen und Unternehmern. Der «Festspielsalon» knüpfte an die Geschichte dieses für die Festspiele bedeutsamen, aber für die Öffentlichkeit über 60 Jahre verschlossenen Ortes wieder an. Reinhardts Witwe Helene Thimmig gab das Schloß an eine amerikanische Stiftung, wodurch es in der Zeit des Kalten Krieges zum Sitz des American Global Seminar wurde. Für die Salzburger Bürger, ihre Festspielgäste und Künstler wurde es erst durch die Unterstützung von Timothy Ryback und die 2008 neu geknüpfte Verbindung zum Schauspielprogramm der Salzburger Festspiele wieder zugänglich. Der «Festspiel Salon» sollte an die Salons von Max Reinhardt und ihren liberalen, künstlerischen Geist anknüpfen. Bei den neu gegründeten Salons begrüßt ein in Salzburg gecastetes und verblüffend ähnliches Double Max Reinhardts die Gäste im Salon seines Schlosses und an mehreren Abenden pro Festspielsaison wurde das Programm von einigen aufführenden Künstler vorgestellt und mit Intellektuellen und Künstlern anderer Disziplinen diskutiert. Salondame war Uta Grünberger und gesprochen haben u.a. Thomas Thieme, Thomas Demand, Moritz von Uslar, Daniel Kehlmann, Josef Vogl oder Peter von Becker. Der Salon wurde über mehrere Jahre fortgesetzt und 2010 und 2011 mit den die das Schauspielbüro der Festspiele wieder belebten Aufführungen von Shakespeares «Sommernachtstraum» im Park von Schloss Leopoldskron verbunden. Sie entstanden open Air unweit der Relikte von Reinhardts barocker Theateranlage in Zusammenarbeit zwischen den Festspielen, dem Mozarteum und der Gärtnerei Doll und stifteten eine neue Tradition des Sommertheaters an diesem Ort, die seither vom Landestheater Salzburg fortgesetzt wird.